Offensichtlich zog die Geldschwemme zahlreicher Notenbanken die Anleger wieder an die Börsen zurück. Neue Geldspritzen der EZB am Mittwoch (750 Mrd. EUR Kaufprogramm für diverse Anleihen) und ein drittes Notprogramm der US- Notenbank haben am Donnerstag den Ausverkauf an der Wall Street vorläufig beendet. Zuvor testete der DAX-Future in der Nacht zum Donnerstag noch die 8.000er Marke. Dabei lag schon eine ereignisreiche Woche hinter uns.
Die US-Notenbank hatte am Sonntag völlig überraschend die Zinsen um einen vollen Prozentpunkt fast auf Null gesenkt und das stillgelegte „Quantitative Easing“ reaktiviert. Parallel dazu brachte US-Präsident Donald Trump das geplante billionenschwere Konjunkturprogramm, das auch „Helikoptergeld“ vorsieht, durch den Kongress. Es stellt Hilfen vor allem für die Reisebranche in Aussicht und schließt außerdem Staatsbeteiligungen an kriselnden Unternehmen nicht aus. Die Zahlen allein haben erst dann echte Aussage-Qualität, wenn man sie weltweit ins Verhältnis zum jeweiligen Bruttoinlandsprodukt stellt. Und da klotzen vor allem die USA. Die nebenstehende Grafik vergleicht die Dimension der Maßnahmen mit denen der Finanzkrise. Hier stechen vor allem Italien und Frankreich heraus.

Turbulente Zeiten sind es vor allem auch für die Währungen. Der Dollar, der in der vergangenen Woche gegen den Euro noch bei Marken über 1,12 notierte, machte seiner Rolle als sicherer Hafen in Krisenzeiten alle Ehre und stand am frühen Freitagmorgen unter 1,08. Auslöser waren aber nicht nur die abstürzenden Aktienmärkte, sondern vor allem der mörderische Einbruch des Ölpreises, der sich bis auf unter 22 USD pro Barrel WTI fortgesetzt hatte. Folgerichtig kamen alle Schwellenländer-Währungen und auch die von Ölförderländern wie Norwegen und Kanada unter die Räder. Auch beim Gold ging es nur noch nach Süden unter 1.500 USD pro Unze.