Ebenfalls eine seltene Einstiegschance hat sich beim bisherigen US-Marktführer im Biermarkt – Bud Light – aufgetan. BudLight von Anheuser-Busch InBev hat seinen Spitzenplatz auf dem US-Biermarkt an das mexikanische Modelo Especial verloren, nachdem es einen Boykott gegen die Marke aus konservativen Kreisen gab. Grund war eine Social-Media-Werbung mit dem Transgender-Influencer Dylan Mulvaney. Umstrittene Reaktionen des Managements haben die Kontroverse darauf noch angeheizt. Der Absatz von Bud Light und Budweiser sank um 24,6% bzw. 9,2% in den vier Wochen bis zum 3. Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum, während der Absatz von Modelo Especial um 10,2% stieg.

Noch im Mai sagte AB InBev CEO Michel Doukeris, es sei noch zu früh, um die Auswirkungen der Werbeaktion zu überblicken, die zu heftigen Kommentaren in den sozialen Medien führte und letztendlich einen Boykott der Marke durch viele Verbraucher auslöste. Gegenreaktionen konservativer Kreise haben auch das Einzelhandelsunternehmen Target getroffen, das einige Waren mit LGBTQ-Themen angeboten hat. Daraufhin gab es Konfrontationen zwischen Kunden und Angestellten, bei denen Pride-Waren auf den Boden geworfen und zerrissen wurden.

Die Aktien von AB InBev hatten sich in den ersten drei Monaten besser entwickelt als die von Molson Coors und Constellation Brands, aber tendieren jetzt jedoch nach unten, nachdem sich die Gegenreaktion gegen Bud Light im April verschärft hat. „Das Stolpern von Bud Light mit Dylan Mulvaney wird sicherlich höhere Marktanteile für Miller Lite, Coors Light und Modelo Light bringen“, sagte ein Analyst. Modelo Especial von Constellation war die meistverkaufte Biermarke in den Vereinigten Staaten mit einem Anteil von 8,4% an den gesamten Bier-Einzelhandelsumsätzen im Zeitraum bis zum 3. Juni. Bud Light lag mit einem Anteil von 7,3% an zweiter Stelle. Das gesamte Umsatzwachstum von AB InBev ging in den vier Wochen bis zum 20. Mai um 12% zurück. Schon vor dem Boykott war der Absatz der etablierten „Light“-Marken schneller gesunken als der gesamte US-Biersektor, da die Trinker zunehmend auf  Craft-Biere und dann auf „Hard Seltzer“ setzten.

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