Das dominierende Thema der vergangenen Tage blieb, wie auch gerade eingangs ausführlich erläutert, der zunehmend schärfer geführte Handelsstreit zwischen den USA und China. Dabei goss der US-Präsident kräftig Öl ins Feuer, nachdem er den nationalen Telekommunikationsnotstand ausrief, der es amerikanischen Firmen untersagt, mit bestimmten chinesischen Unternehmen Geschäfte zu machen. Konkret war diese Verfügung eine „Lex Huawei“. Die USA werfen dem chinesischen Telekomausrüster schon seit Monaten vor, in seinen Geräten Spionage- Lücken einzubauen. Konkrete Beweise blieb die US-Administration zwar bislang schuldig. Dennoch wurde der Bann über Huawei ausgesprochen.
Für Huawei ist die Sache damit extrem kritisch. Zwar darf das Unternehmen nach neuesten Verlautbarungen noch 90 Tage lang US-Güter und Dienstleistungen für bestehende Netzwerke und Handys beziehen. Doch die Reihe der US-Firmen, die den Abbruch jeglicher Geschäftsbeziehungen zu Huawei verkünden, wird quasi täglich länger. Zwar operiert Huawei bereits mit eigenen Prozessoren und Software-Applikationen. Doch das komplette Abschneiden von westlicher Technologie dürfte massive Spuren hinterlassen und stellt sogar die Überlebensfähigkeit des Unternehmens infrage. Ein Umstand, der von der chinesischen Regierung natürlich absolut missbilligt wird und die Gefahr von Gegenmaßnahmen erhöht.