Und wieder eine Breitseite des Öl-Kartells OPEC+ in Richtung Westen. Denn die OPEC+ unter Federführung von Saudi-Arabien hat erneut eine Kürzung der Ölförderung beschlossen. Daraufhin schießen die Erwartungen ins Kraut, wie teuer der Barrel Rohöl in den nächsten Monaten werden könnte. Durchschnittliche Schätzung dabei 90 USD je Fass, ein Niveau, das zuletzt im November letzten Jahres gesehen wurde.

Konkret hat die OPEC+ beschlossen, im kommenden Jahr nur insgesamt bis zu 40,46 Mio. Barrel pro Tag produzieren zu wollen. Das entspricht einer zusätzlichen Produktionskürzung um 1,4 Mio. Barrel pro Tag. Allerdings bleibt tatsächlich abzuwarten, wie stark das Angebot eingeschränkt wird. Denn einige Förderstaaten wie Russland, Nigeria und Angola produzieren derzeit unter ihren offiziellen Höchstgrenzen.

Hinzu kam die weitere Ankündigung speziell von Saudi-Arabien, seine Ölförderung im Juli um zusätzliche 1 Mio. Barrel pro Tag zu reduzieren. Dabei verweist man auf die Option, diesen Entschluss auch noch zu verlängern. Begründet wird dies alles mit dem Bemühen, den Ölpreis deutlicher zu stützen, nachdem dieser seit zwölf Monaten wieder erheblich unter Druck geraten ist und derzeit im Bereich von 73 USD je Fass notiert. Darüber hinaus sollten sich allerdings die westlichen Industrienationen noch weitere Sorgen machen. Denn die neue Entscheidung zeigt auf, dass die von Saudi-Arabien und Russland angeführte OPEC+ trotz der vielfältigen Bemühungen insbesondere Europas, Russland wegen des Ukraine-Krieges zu isolieren, weiterhin arbeits- und kompromissfähig bleibt.

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