Der Zara-Eigentümer Inditex sagte am Mittwoch, dass die Verkäufe seiner Frühjahr-SommerKollektion im vergangenen Monat um 16% gestiegen sind, ein Zeichen dafür, dass der Fast-FashionEinzelhändler seinen starken Lauf trotz höherer Lohnkosten und des Verlustes seines russischen Geschäfts fortsetzt. Das weltgrößte Fast Fashion Unternehmen meldete einen unerwartet hohen Gewinnanstieg von 54% im 1. Quartal 2023, da der Umsatz nach einem starken Jahr 2022 weiter hoch geblieben ist. Der Nettogewinn belief sich auf 1,2 Mrd. EUR und übertraf damit die durchschnittlichen Erwartungen von 980 Mio. EUR. Inditex meldete solide Umsätze von 7,56 Mrd. EUR, auch nach dem Verkauf der profitablen russischen Sparte im Jahr 2022 und der Belastung durch höhere Lohnkosten. Der Umsatz in Geschäften und online stieg im ersten Quartal um 13% auf 7,6 Mrd. EUR.

Teil der Strategie von Inditex, zu dem auch Pull&Bear und Massimo Dutti gehören, ist es, die höheren Preise außerhalb der Eurozone aufrecht zu erhalten. In Ländern wie den USA, Mexiko oder Saudi-Arabien sind einige Kleidungsstücke bis zu 91% teurer als auf dem Heimatmarkt. Die Bruttomarge erreichte einen Rekordwert von 60,5%, was zeigt, dass das Unternehmen die höheren Preise an die Kunden weitergeben konnte. Und das, obwohl die allgemeinen Lebenshaltungskosten stiegen, die massiv die Marge der meisten anderen Modeeinzelhändler drückte. Außerdem begann Inditex OnlineRücksendungen in mehr Ländern zu berechnen, ohne dass dies Auswirkungen auf den Umsatz gehabt hat. Um die Expansion im außereuropäischen Ausland fortzusetzen, plant man die Eröffnung von 30 weiteren Geschäften in den USA innerhalb der nächsten zwei Jahre.

Die beeindruckenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass Inditex, dessen Marktkapitalisierung letzte Woche zum ersten Mal 100 Mrd. EUR überschritt, erfolgreich die Herausforderungen nach Covid19 bewältigen konnte. Man konnte wettbewerbsfähige Preise bieten, und dies trotz des Kostendrucks, der durch den 20%-igen Anstieg der Durchschnittslöhne für die Beschäftigten in den spanischen Geschäften entstanden ist. Inditex hat außerdem beschlossen, mehr in das Kundenerlebnis in den Geschäften zu investieren, um sich weiter vom Billigimage zu entfernen. Dazu zählen neue Self-Scanning-Kassen und das Ersetzen von Diebstahlsicherungsetiketten durch Chips, die in die Kleidungsstücke eingenäht sind, um lange Warteschlangen an den Kassen zu vermeiden.

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