Die vergangenen Tage haben Entwicklungen mit sich gebracht, die ihre volle Wirkung erst in den nächsten Monaten erreichen dürften. Dabei sind es erneut die USA bzw. Amerikas Präsident Donald Trump, der die Schlagzahl vorgibt. Ganz überraschend kam die Entscheidung des „POTUS“ nicht, aus dem Atomabkommen mit dem Iran auszusteigen. Dass die Überzeugungsarbeit der Europäer in den vergangenen Wochen ins Leere laufen dürfte, war bereits erkennbar. Denn die Entscheidung von Trump war in der Hauptsache nach innen gerichtet. Nicht nur als Einlösung eines der zentralen Wahlversprechen, sondern auch mit Blick auf die Midterms-Wahlen im November. Da hatten europäische Interessen weder Platz noch Durchsetzungsmöglichkeit.
Doch wie werden sich die Europäer positionieren? Denn auch in ihre Richtung gab es eine klare Kampfansage. Dies nicht nur durch Trump selbst, sondern auch durch den neuen US-Botschafter in Berlin. Dieser forderte zum Amtsantritt, dass sich deutsche Unternehmen schnellstmöglich aus ihren Irangeschäften zurückziehen sollen. Jetzt könnten die Europäer beweisen, dass sie nicht nur Anhängsel, sondern eigenständiger Akteur sind. Mit dem Damoklesschwert, dass man dann selbst in den USA sanktioniert wird, dürfte aber schnell klar werden, wohin die Reise geht.