Trotz des schwierigen Marktumfeldes konnten in den vergangenen Wochen einige interessante Emittenten den Weg an den Kapitalmarkt finden bzw. haben entsprechendes angekündigt und sind auch schon terminiert. Einer davon ist der österreichische ZiegelHersteller Wienerberger. Von diesem Emittenten haben wir bereits zwei Emissionen in unserer Dispositionsliste. Beide mit nur noch überschaubaren Laufzeiten bis 2024 bzw. 2025.

Nun setzt Wienerberger mit einer Neuemission voll auf das Thema ESG. Denn bei dem inzwischen emittierten Bond handelt es sich um einen sogenannte Sustainability-Linked Bonds. An bestimmte Parameter geknüpfte Anleihen sind ja keine Neuigkeit. Besondere Aufmerksamkeit genossen gerade in den letzten anderthalb Jahren die Inflations-geschützten Anleihen (Inflation-linked Bonds). Bei den Sustainability-Linked Bonds ist es bislang so, dass die jeweiligen Emittenten sich Zielpunkte im Rahmen einer Nachhaltigkeitsstrategie setzen und die Kuponzahlungen an den Zielerreichungen ausrichten.

Wienerberger stellt bei seiner neuen Anleihe, die ein Volumen von 350 Mio. EUR hat, zwei Schlüsselkennzahlen (KPI) in den Mittelpunkt. Einerseits die Intensität von Treibhausgas-Emissionen, andererseits der Umsatz aus Bauprodukten, die zu Netto-Null-Gebäuden beitragen. Ziel ist es, bis zum 31. Dezember 2026 beim KPI1 eine Reduzierung von 25% gegenüber 2022 zu erreichen. Beim KPI2 ist das Ziel, einen Anteil von 75% zu erreichen. Danach richtet sich die Verzinsung aus. Wenn der erste Punkt verfehlt wird, wird der letzte Kupon um 25 Basispunkte aufgestockt. Laufzeitende ist übrigens Anfang Oktober 2028. Wenn der zweite Punkt verfehlt wird, wird der letzte Kupon um 50 Basispunkte erhöht. Wenn beide verfehlt werden, gibt es maximal 75 Basispunkte mehr beim letzten Kupon. Bis dahin wird das Papier mit 4,875% verzinst.

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