Auch wenn innenpolitisch die Machtfrage in dem lateinamerikanischen Land noch längst nicht beantwortet ist, laufen sich auf internationalem Parkett schon die ersten möglichen Vertreter einer zukünftigen Regierung warm und werden dabei insbesondere von westlichen Politikern und Investoren durchaus hofiert. So auch Miguel Angel Santos, der derzeit an der renommierten Harvard University arbeitet. Dieser war in dieser Woche Teilnehmer an einer Panel-Diskussion bei einer New Yorker Anwaltskanzlei, die auch Asset Manager und Anlagestrategen eingeladen hatte.
Doch was Mister Santos den Anlageprofis zu sagen hatte, sorgte bei denen für reichlich Verunsicherung. Denn Herr Santos, der als ein möglicher zukünftiger Finanzminister in Venezuela gehandelt wird, erklärte, dass nach einem Machtwechsel die neue Regierung in Caracas unbedingt eine „aggressive“ Restrukturierung von rund 157 Mrd. USD Auslandsschulden vornehmen müsse. Vorrangig müsste es darum gehen, die Vermögenswerte Venezuelas zu sichern und die Staatsfinanzen auf humanitäre Hilfen und Importe zur Beseitigung der Mangelwirtschaft zu fokussieren. Ein Schuldendienst hätte hierbei nachrangige Bedeutung.