Beim österreichischen Öl- und Gasproduzenten OMV scheint man trotz der Drohgebärden aus Amerika noch relativ gelassen zu bleiben. Was nicht zuletzt daran liegt, dass man von den beiden wichtigsten Großaktionären bislang Schützenhilfe beim Festhalten der Beteiligung an Nord Stream 2 bekommen hat. Zur Erinnerung: Mit 31,5% ist der österreichische Staat größter Einzelaktionäre. Die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate liegt dann mit 24,9% an Position zwei. Also beides Ankeraktionäre, die auch finanziell durchaus behilflich sein könnten, wenn es zum absoluten Notfall käme.
Allerdings: OMV wird zwar weiterhin an Nord Stream 2 partizipieren, schaut sich allerdings trotzdem auch nach neuen Tätigkeitsfeldern um, um hier einen besseren Umsatzmix hinzubekommen. Dabei hat man vor kurzem einen richtig großen Deal abschließen können. Denn zusammen mit einer Lafarge-Tochter, dem führenden österreichischen Stromversorger Verbund und dem Grundstoffhersteller Borealis (an dem OMV bereits mit 75% Mehrheitsaktionär ist) will man bis 2030 eine neue Anlage zur CO2-Abscheidung und -Nutzung im großindustriellen Maßstab errichten.