Am vergangenen Wochenende fuhr US-Präsident Trump nach gewohnter Manier den NAFTA-Verhandlungen zwischen USA und Kanada in die Parade. Dennoch gehen wir davon aus, dass der bisherige Verhandlungsstand weitestgehend erhalten bleiben wird. Für die deutsche Automobilindustrie viel wichtiger war das erreichte Abkommen mit Mexiko. Dort wird festgelegt, dass ein Fahrzeug zollfrei von Mexiko in die USA exportiert werden kann, wenn mindestens 75% der Teile in den USA und Mexiko gefertigt werden. Darüber hinaus müssen 45% der Teile von Arbeitnehmern gebaut werden, die einen Stundenlohn von mindestens 16 USD erhalten. Andernfalls würde ein Importzoll von 2,5% erhoben werden.
Während Daimler und BMW hauptsächlich in den USA selbst Fahrzeuge produzieren und teilweise von dort exportieren, kommen derzeit rund 85% der Fahrzeuge für den nordamerikanischen Markt bei VW und Audi aus mexikanischen Fabriken. Die Neuregelungen im NAFTA-Pakt dürften vor allem VW zu einer Umstrukturierung in den Produktionsstandorten zwingen, wenn der Konzern weiterhin den Absatzmarkt USA mit Gewinn bedienen will. Hierin liegt auch der Grund für die aktuelle Underperformance des deutschen Automobilsektors und im Speziellen von VW. Die ist allerdings schon in ein Extrem gelaufen, sodass es jederzeit zu einer kräftigen Gegenbewegung kommen kann. Allerdings durchschlägt die Aktie derzeit letzte Unterstützungen aus dem Jahresverlauf.