Die jüngsten Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) sind insbesondere für Deutschland ein Schuss vor den Bug. Denn im Konzert der wichtigsten Volkswirtschaften weltweit wird nur von Deutschland erwartet, dass man in diesem Jahr beim BIP-Wachstum einen Rückgang hinnehmen muss. Konkret wird für Deutschland ein Minus von 0,3% prognostiziert, im nächsten Jahr soll es dann eine Erholung um 1,3% geben.

Nun könnte man diese Schätzung sicherlich in den Kontext der weiterhin hohen Inflation im gesamten Euroraum wie auch weltweit stellen. Dazu gehören auch die weiteren umgesetzten und noch erwarteten Zinserhöhungen der Notenbanken. Allerdings zeigt sich, dass Deutschland ein eigenständiges Problem darstellt, das nach Ansicht des IWF sogar noch größer werden dürfte. Denn in der AprilSchätzung war der IWF für Deutschland noch von einem BIP-Rückgang um „nur“ 0,1% ausgegangen.

Die Gründe für diese besondere Situation sind hinlänglich bekannt und kann man eigentlich täglich in der Tages- und Fach-Presse nachlesen. Es scheint momentan so, als wenn hierzulande nichts mehr funktioniert. Die bisherigen Wohlstandsträger, insbesondere Automobil und Chemie, stehen aufgrund einer verkorksten Verkehrswende, Konjunkturschwächen und überbordenden Energiepreisen mit dem Rücken zur Wand. Die Bürokratie ist längst noch nicht im 21. Jahrhundert, Stichwort Digitalisierung, angekommen und die Sozialkassen, inklusive Renten- und Krankenkassen, werden vom Bund fröhlich geschröpft und die Gelder artfremd verschwendet.

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