Griechenlands Ministerpräsident Tsipras bleibt im Wahlkampfmodus. Nachdem seine regierende Partei Syriza bei der Europawahl nur rund 24% der Stimmen bekam, hat er für Juni Neuwahlen zum griechischen Parlament angekündigt. Diese doch sehr harsche Reaktion folgte daraus, dass die oppositionelle Nea Demokratia bei der EU-Wahl um rund 9 Prozentpunkte besser abschnitt als die Regierungspartei.
Tsipras, der sich sowieso im Oktober den Wählern hätte stellen müssen, tritt so die Flucht nach vorn an. Allerdings sind sich sowohl politische Beobachter als auch Anhänger und Gegner von Tsipras relativ einig, dass die vorgezogenen Neuwahlen nicht unbedingt eine gute Idee sein könnten. Denn die Regierungspartei wurde in der EUWahl ja vor allem auch deshalb abgestraft, weil es ihr bislang nicht gelang, ein neues Wachstumsprogramm für Griechenland zu implementieren und auch umzusetzen. Bei dem ursprünglichen Neuwahl-Termin Oktober hätte Syriza vielleicht noch einige Dinge gerade rücken oder auf den Weg bringen können. Nun mit nur wenigen Wochen Vorlauf dürfte dies nahezu ausgeschlossen sein.