Air Baltic hat am vergangenen Freitag die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht. Die Fluggesellschaft legte solide Zahlen vor, wobei sich Umsatz und EBITDA auf das Niveau 2019 erholten. Die Gesamteinnahmen stiegen im Jahresvergleich um 145% auf 500 Mio. EUR, vor allem aufgrund eines Anstiegs der Einnahmen durch Passagierbeförderung um 122% auf 400 Mio. EUR, was ca. 80% der Gesamteinnahmen ausmachte. Air Baltic beförderte im Jahr 2022 3,34 Mio. Passagiere (2021: 1,63 Mio.; 2020: 1,34 Mio.; 2019: 5,05 Mio.). Die Kapazität (gemessen in verfügbaren Sitzkilometern oder ASKs) stieg um 17,3%, während die Einnahmen pro ASK um 34,1% stiegen. Die Frachteinnahmen (ca. 1% der Gesamteinnahmen) stiegen um 18%, während die Chartereinnahmen (ca. 2% der Gesamteinnahmen) um 37% zunahmen. Die ACMI-Leasingeinnahmen (Leasing- und Nichtleasingkomponenten; ca. 15% der Gesamteinnahmen) stiegen von 2 Mio. EUR auf 77 Mio. EUR (ACMI: Aircraft, Crew, Maintenance and Insurance).

Der ausgewiesene EBITDAR stieg dank des Umsatzanstiegs auf 130 Mio. EUR (GJ 2021: 0,3 Mio. EUR). Die EBITDAR-Marge verbesserte sich von 0,2% auf 25,9% und lag damit ebenfalls über der Marge für das GJ 2019 (24,8%). Das EBITDA lag bei 107 Mio. EUR. Die EBITDA-Marge lag bei 21,6% (GJ 2019: 20,6%). Air Baltic war von den höheren Treibstoffpreisen betroffen, die im GJ 2022 zu zusätzlichen Treibstoffkosten in Höhe von 70 Mio. EUR führten. Die Treibstoffkosten pro ASK im Verhältnis zu den Passagiereinnahmen pro ASK betrugen im Jahr 2022 45%, der höchste Wert der letzten 16 Jahre. Das Unternehmen war angesichts seiner schwachen Liquiditätsposition nicht abgesichert.

Der Free Cashflow entwickelte sich positiv, was durch den Erhalt der verbleibenden Eigenkapitalzuführung von 45 Mio. EUR durch die lettische Regierung im Juni begünstigt wurde. Der operative Cashflow nach Zinsen belief sich auf 16 Mio. EUR (GJ 2021: ein Defizit von 55 Mio. EUR), was auf die höheren Erträge zurückzuführen ist, die jedoch teilweise durch 54 Mio. EUR an Zinszahlungen (+16% im Jahresvergleich) und einen Aufbau des Betriebskapitals in Höhe von 59 Mio. EUR ausgeglichen wurden. Die Investitionen stiegen von 15 Mio. EUR auf 27 Mio. EUR, was zu einem Defizit von 11 Mio. EUR beim Free Operating Cashflow führte.

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