Wenn Börsianer von Geldpolitik, Niedrigzinsen oder Zinswende sprechen, klingt das meist für viele Privatanleger eher nach viel Theorie. Welche Dimensionen die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB in der Praxis hat, hatte kürzlich die Comdirect Bank durchgerechnet. Ihr Ergebnis: Jeder Sparer in Deutschland fuhr seit 2010 wegen der Niedrigzinsen einen durchschnittlichen Verlust von 1.465 EUR ein (unter Berücksichtigung der Inflation). Unter diesen Aspekten ist es umso verwunderlicher, dass die Deutschen von ihrer Sparwut nicht lassen können. Jüngste Daten zeigen, dass der Bereich Spar- und Sichteinlagen erneut die höchsten Zuwachsraten an Volumen generierten.
Dabei gibt es im Markt weitaus bessere Alternativen, ohne schon in das per Definition riskantere Aktiengeschäft einzusteigen. Denn auch im Anleihenbereich bei erstklassigen und guten Adressen lassen sich bessere Ergebnisse erzielen als auf dem gemeinen Sparbuch. Wir hatten an dieser Stelle schon thematisiert, dass bei Anleihen insbesondere der Eurozone ein Trend angestoßen wurde, der immer mehr an Breite gewinnt. Denn immer mehr Anleihen fallen mit ihrer Fälligkeitsrendite nun in den negativen Bereich.