Der Düngemittel-Produzent K+S hat in den vergangenen Tagen die Investoren gewissermaßen auf eine Gefühls-Achterbahn geschickt. Dabei ging es zuerst stimmungsmäßig durchaus nach oben. Denn die Ratingagentur Standard & Poor‘s hatte die Bonitätseinstufung des Unternehmens um eine Stufe auf BBB-angehoben. Damit ist K+S genau das gelungen, wovon wir schon gesprochen haben, nämlich der Sprung vom NonInvestmentgrade in den Investmentgrade-Bereich.

Das könnte im Nachgang natürlich auch erhebliche Auswirkungen auf die weitere Finanzierung des Unternehmens haben. Denn damit erweitert sich der potenzielle Kreis an Investoren für neue Finanzierungsmaßnahmen, insbesondere auch im BondBereich. Was nicht nur hinsichtlich der Nachfrage positiv werden könnte, sondern auch Einfluss haben würde auf die Höhe der Finanzierungskosten. Das ist noch nicht ganz akut, aber K+S hat derzeit eine Anleihe noch ausstehen, die bis Juli 2024 notiert. Es ist sehr stark davon auszugehen, dass der Düngemittel-Produzent spätestens zum Jahreswechsel sich diesbezüglich dann erste Gedanken machen müsste bzw. erste Weichenstellungen vornehmen dürfte zur Refinanzierung.

Allerdings hat K+S ganz aktuell wieder für Verunsicherung gesorgt. Denn man hat aufgrund eigener Unsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklung bei den Kali-Preisen die Jahresprognose einkassiert bzw. diese abgesenkt. Jetzt geht das Unternehmen davon aus, dass der operative Gewinn auf Basis des EBITDA um zwei Drittel auf 800 Mio. EUR einbrechen könnte. Zwar versucht man diese schlechte Nachricht damit abzumildern, dass man sich optimistisch zeigt, dass es im zweiten Halbjahr zu einer Preiserholung kommen könnte und damit auch das bislang in Aussicht gestellte Ergebnis womöglich höher ausfallen würde. Aber das sind viel zu viele Unsicherheiten und viel zu viel hin und her, als dass man das derzeit ernst nehmen könnte.

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