Mitten im fast schon perfekten Börsensturm hält die Europäische Zentralbank an ihrer Leitlinie fest, die der Bekämpfung der immer noch sehr hohen Inflation das Primat der derzeitigen Geldpolitik zuordnet. Konkret heißt das, dass die EZB heute wie auch ursprünglich erwartet den Leitzins um 50 Basispunkte auf nun 3,50% angehoben hat.

Das war insofern dann doch eine Überraschung, da viele Marktteilnehmer davon ausgingen, dass die EZB angesichts der akuten Turbulenzen rund um die insolvente Silicon Valley Bank und die Gefahr einer Ansteckung auch europäischer Kreditinstitute erst einmal eine eher abwartende Haltung einnehmen könnte. Zu den Vorgängen rund um die SVB und auch die derzeit in Europa besonders im Feuer stehende Credit Suisse gleich auf der folgenden Seite noch mehr. Nun also die nächste Zinserhöhung, die angesichts der immer noch hohen Inflation durchaus gerechtfertigt erscheint. So lag die erninflation, also ohne Energie und Lebensmittel, im Februar auf dem neuen Rekordniveau von 5,6%, während die gesamte Rate in der Eurozone zuletzt bei 8,5% lag

Die EZB selbst hatte im Vorfeld angekündigt, dass man nach der aktuellen Zinserhöhung dann den bisherigen Zinskurs einer neuen Überprüfung unterziehen wolle. Das wurde im Markt entsprechend so interpretiert, dass der Zinsgipfel womöglich in greifbarer Nähe sein könnte. Allerdings gab es hierzu in den letzten Wochen immer wieder recht widersprüchliche Aussagen auch aus den Reihen des EZB-Rates.

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