Am Ende entpuppte sich das große Bangen wieder einmal als Sturm im Wasserglas. Am vergangenen Freitag stand die nächste Ratingeinschätzung für Italiens Staatsschulden durch Standard & Poor‘s auf der Agenda. Wir hatten darüber in der vergangenen Ausgabe im Zusammenhang mit den grundsätzlichen Tendenzen in der Verschuldungssituation der Eurozone diskutiert. Im Markt war die Möglichkeit einer Herabstufung der Bonität mit 50 : 50 taxiert worden. Wie sich letztlich zeigte, eine vollkommen überzogene negative Erwartung.
Denn Standard & Poor‘s schreckte erneut davor zurück, hier Marktturbulenzen zu initiieren. Wobei bei näherer Betrachtung durchaus Spielraum gewesen wäre, der neuen italienischen Regierung zumindest einen Schuss vor den Bug zu geben. Denn mit einem derzeitigen BBB-Rating hätte Standard & Poor‘s mindestens noch einen Notch Platz gehabt, ehe das Rating in den Non-Investmentgrade- Bereich gefallen wäre. Stattdessen blieben sowohl Rating als auch negativer Ausblick unverändert. Ein Zustand, der inzwischen schon seit August letzten Jahres herrscht.